Viele Outdoor-Enthusiasten träumen davon, frei in der Natur zu übernachten – ohne Campingplatzgebühren, ohne feste Regeln und inmitten unberührter Landschaften. Doch in vielen Ländern ist Wildcampen streng reglementiert oder gar verboten. Eine spannende Alternative bietet das sogenannte "Zelten in fremden Gärten". Über spezielle Plattformen können Reisende private Grundstücke nutzen, um ihr Zelt für eine Nacht aufzuschlagen. Damit kombiniert dieses Konzept das Freiheitsgefühl des Wildcampens mit der Sicherheit und Legalität eines privaten Stellplatzes.
Wie funktioniert das Konzept?
Reisende, die mit Zelt oder leichtem Camping-Equipment unterwegs sind, können sich über verschiedene Online-Plattformen mit Gastgebern verbinden, die eine Fläche zum Übernachten anbieten. Diese Gastgeber stellen meist eine Wiese, einen Garten oder einen Hof zur Verfügung. Anders als auf offiziellen Campingplätzen gibt es meist keine oder nur einfache Infrastruktur, sodass die Übernachtung sehr naturnah bleibt.
Der Ablauf ist unkompliziert:
- Passende Plattform wählen: Reisende nutzen eine Online-Plattform und suchen nach Gastgebern in ihrer gewünschten Region.
- Gastgeber kontaktieren: Eine Anfrage wird direkt über die Plattform gesendet, oft mit einer kurzen Vorstellung des Reisenden und einer Angabe zum gewünschten Datum.
- Bestätigung durch den Host: Der Gastgeber entscheidet, ob er Gäste aufnimmt. Viele sind selbst Outdoor-Fans und freuen sich über Gleichgesinnte.
- Ankunft und Übernachtung: Der Platz wird für die Nacht genutzt – oft kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr.
- Bewertung hinterlassen: Nach der Übernachtung können sowohl Gastgeber als auch Gäste eine Bewertung abgeben, um die Community zu stärken.
Plattformen für das Zelten in fremden Gärten
Es gibt verschiedene Plattformen, die das legale Wildcampen über private Gastgeber ermöglichen:
- Warmshowers: Diese Plattform richtet sich speziell an Radreisende. Die Nutzung ist allerdings nicht ganz kostenlos – für die Registrierung fällt eine einmalige Gebühr von 30,00 USD an. Danach können Reisende Gastgeber kontaktieren, die eine Zeltmöglichkeit oder ein einfaches Nachtlager bereitstellen.
- 1nitetent: Eine kostenfreie Plattform, die sich an alle Camper richtet, nicht nur an Radfahrer. Hier findet man Gastgeber, die unkompliziert für eine Nacht einen Platz im Garten oder auf einer Wiese anbieten.
Es gab auch mal die deutsche Plattform ZeltZuHause.de, die jedoch bei unseren Recherchen nicht mehr aktiv war.
Was kostet eine Nacht im Garten?
Die Übernachtungskosten variieren je nach Plattform und Gastgeber:
- Kostenlose Plätze: Viele Hosts stellen ihren Garten aus reiner Gastfreundschaft zur Verfügung, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.
- Kleine Unkostenbeteiligung: In manchen Fällen wird um eine Spende oder eine kleine Gebühr gebeten, z. B. für Wasser, Strom oder Toilettennutzung.
- Feste Preise: Einige Gastgeber verlangen eine fixe Gebühr, die meist deutlich günstiger ist als eine Nacht auf einem regulären Campingplatz.
Warum ist das Zelten in fremden Gärten so attraktiv?
Dieses Konzept spricht vor allem Naturfreunde und Abenteurer an, die flexibel und minimalistisch unterwegs sein möchten. Es bietet eine einmalige Möglichkeit, wildcampen zu erleben – aber legal. Man schläft nicht auf einem überfüllten Campingplatz, sondern auf einem privaten Grundstück, oft in naturnaher Umgebung. Gleichzeitig muss man sich keine Sorgen um Verstöße gegen Wildcamping-Regeln oder hohe Bußgelder machen.
Vorteile dieser Übernachtungsmöglichkeit
✅ Freiheit & Flexibilität: Zelten ohne überfüllte Plätze, ohne enge Vorschriften und mit direktem Kontakt zur Natur.
✅ Kostengünstig: Im Vergleich zu offiziellen Campingplätzen oft kostenlos oder sehr günstig.
✅ Sicher & legal: Kein Stress mit Verboten oder Kontrollen, da man auf Privatgrund schläft.
✅ Kontakt zu Einheimischen: Die Gastgeber sind oft selbst Outdoor-Fans und geben wertvolle Insider-Tipps zur Region.
Mögliche Herausforderungen
⚠ Begrenzte Verfügbarkeit: Es gibt weniger Hosts als klassische Campingplätze – spontane Buchungen sind nicht immer möglich.
⚠ Einfache Infrastruktur: Meist keine sanitären Einrichtungen oder Stromanschlüsse, also nur für Selbstversorger geeignet.
⚠ Abhängigkeit von Gastgebern: Wenn ein Host absagt oder sich nicht meldet, muss man eine Alternative finden.
Fazit
Das Zelten in fremden Gärten bietet eine perfekte Mischung aus Freiheit und Sicherheit. Es ist die ideale Lösung für alle, die legal wildcampen möchten, ohne auf offizielle Campingplätze angewiesen zu sein. Ob als Radreisender auf der Suche nach einer spontanen Schlafmöglichkeit oder als Abenteurer, der abseits der Touristenpfade übernachten möchte – Plattformen wie Warmshowers oder 1nitetent machen es möglich. Wer mit wenig Komfort auskommt und die Nähe zur Natur schätzt, kann durch dieses Konzept unvergessliche Reiseerlebnisse sammeln.