Packrafting ist eine noch recht junge Trendsportart, die sich rasant wachsender Beliebtheit erfreut. Die Kombination aus Wandern und Paddeln eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Outdoor-Enthusiasten, die unberührte Landschaften abseits ausgetretener Pfade erkunden möchten. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, welche Ausrüstung benötigt man, worauf sollte man achten und welche Gefahren birgt diese abenteuerliche Form der Fortbewegung?
Was ist Packrafting?
Beim Packrafting handelt es sich um eine Kombination aus Trekking und Paddeln. Der Name leitet sich von den ultraleichten, zusammenfaltbaren Schlauchbooten ab – den sogenannten Packrafts –, die sich im Rucksack transportieren lassen. So können Outdoor-Sportler nicht nur zu Fuß, sondern auch auf dem Wasser unterwegs sein, um Flüsse, Seen oder abgelegene Fjorde zu überqueren. Dadurch eröffnen sich völlig neue Routen, die vorher unzugänglich oder nur mit großem logistischer Aufwand erreichbar waren.
Im Gegensatz zum klassischen Wildwasser-Kajak sind Packrafts wesentlich leichter (zwischen 2 und 4 Kilogramm) und lassen sich problemlos im Rucksack verstauen. Dadurch ist man nicht an Straßen oder Brücken gebunden, sondern kann eine Route planen, die sowohl Wander- als auch Wasserstrecken kombiniert.
Welche Ausrüstung benötigt man?
Die richtige Ausrüstung ist beim Packrafting entscheidend, da man sowohl für den Land- als auch für den Wasserweg gut gerüstet sein muss. Hier die wichtigsten Komponenten:
1. Das Packraft
Das Herzstück der Ausrüstung ist das Packraft selbst. Diese aufblasbaren Boote bestehen aus besonders strapazierfähigem Material (meist TPU-beschichtetes Nylon) und sind für verschiedene Wasserbedingungen ausgelegt. Es gibt Modelle für Wildwasser, Touring, Expeditionen oder Freizeitfahrten. Manche Packrafts verfügen über einen integrierten Spritzschutz, um Wasser abzuhalten.
2. Das Paddel
Ein zerlegbares Paddel ist ideal, da es sich platzsparend verstauen lässt. Es gibt Aluminium-, Carbon- oder Glasfaser-Paddel – je nach Gewicht und Budget.
3. Schwimmweste & Sicherheitsausrüstung
Eine gut sitzende Schwimmweste ist Pflicht, selbst wenn man nur ruhige Gewässer befährt. Zusätzliche Sicherheitsausrüstung wie eine Wurfleine, ein Helm (für Wildwasser) oder ein Trockensack für wichtige Gegenstände gehören ebenfalls ins Gepäck.
4. Trekking-Ausrüstung
Da Packrafting mit Wandern kombiniert wird, benötigt man eine klassische Trekking-Ausrüstung mit wetterfester Kleidung, einem leichten Rucksack und ggf. einem Zelt oder Biwaksack für Mehrtagestouren. Wichtig ist, dass die gesamte Ausrüstung wasserfest verpackt wird – z. B. mit Dry Bags.
5. Kleidung & Neoprenanzug
Je nach Temperatur und Wasserbedingungen kann ein Neoprenanzug oder Trockenanzug sinnvoll sein. Gerade in kalten Gewässern schützt er vor Unterkühlung und verbessert die Sicherheit.
Was gibt es beim Packrafting zu beachten?
Da Packrafting sowohl auf Land als auch auf Wasser stattfindet, gibt es einige wichtige Punkte, die beachtet werden sollten:
- Routenplanung: Eine gute Planung ist essenziell. Man sollte sich vorab über die Wetterbedingungen, Wasserstände und potenzielle Gefahrenstellen wie Stromschnellen oder Wasserfälle informieren.
- Einstiegspunkte: Vor dem Start sollte man wissen, wo sich geeignete Ein- und Ausstiegsstellen für das Boot befinden.
- Natur- und Umweltschutz: Packrafting führt oft durch empfindliche Ökosysteme. Deshalb sollte man sich an Leave No Trace-Prinzipien halten und keinen Müll hinterlassen.
- Techniktraining: Vor allem auf Flüssen mit Strömung sollte man sich mit grundlegenden Paddeltechniken und Rettungsmanövern vertraut machen.
Welche Gefahren birgt Packrafting?
Trotz aller Faszination bringt Packrafting auch einige Risiken mit sich:
1. Kentergefahr
Strömungen, Wellen oder Hindernisse können dazu führen, dass das Boot kentert. Wer in kaltem Wasser landet, kann sich schnell unterkühlen. Ein Neoprenanzug oder eine schnelle Ausstiegsstrategie sind hier lebenswichtig.
2. Unterschätzte Strömungen & Wildwasser
Ein ruhiger Fluss kann trügerisch sein. Unterwasserströmungen, Wehre oder Verblockungen können schnell gefährlich werden. Ein Wildwassertraining kann helfen, sich sicher auf bewegtem Wasser zu bewegen.
3. Wetterumschwünge
Auf offenen Gewässern sind Packrafts anfällig für Wind und Wellen. Ein plötzlicher Wetterwechsel kann das Vorankommen extrem erschweren. Vorab ein Wettercheck ist daher unerlässlich.
4. Erhöhte körperliche Belastung
Packrafting kombiniert Wandern mit Paddeln, was eine hohe Grundfitness erfordert. Gerade nach langen Trekkingpassagen kann das Paddeln anstrengender sein als gedacht.
Fazit: Packrafting – Eine der vielseitigsten Outdoor-Sportarten
Packrafting ist eine faszinierende Outdoor-Sportart, die völlig neue Möglichkeiten für Abenteurer bietet. Die Kombination aus Wandern und Paddeln ermöglicht das Erkunden entlegener Landschaften und sorgt für ein unvergleichliches Naturerlebnis. Wer sich mit der richtigen Ausrüstung ausstattet, auf Sicherheitsaspekte achtet und sich gut vorbereitet, wird mit unvergesslichen Erlebnissen belohnt.
Ob entspannte Paddeltour auf einem See oder eine anspruchsvolle Wildwasser-Expedition – Packrafting ist für alle geeignet, die Lust auf ein einzigartiges Outdoor-Abenteuer haben.