Einleitung
Das Pieps FREERIDE ist ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), das sich durch seine kompakte Bauweise, das geringe Gewicht und den erschwinglichen Preis auszeichnet. Als voll digitales LVS-Gerät mit einer Antenne richtet es sich vor allem an Skifahrer und Freerider, die in abgesicherten Skigebieten unterwegs sind. Seine einfache Bedienung und sein handliches Format machen es zu einer guten Wahl für Gelegenheitsnutzer, die eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme in ihrem Lawinen-Setup suchen.
Technische Daten
Das Pieps FREERIDE beeindruckt mit einem minimalen Design und einer soliden Funktionalität:
- Sendefrequenz: 457 kHz (internationale Norm).
- Batterie: Betrieben mit einer 1,5 V Alkaline (AA), LR6 Batterie.
- Batterielaufzeit: Mindestens 200 Stunden im Sendebetrieb.
- Reichweite: Maximal 40 Meter Empfangsbereich, empfohlen wird eine Suchstreifenbreite von 30 Metern.
- Temperaturbereich: -20°C bis +45°C.
- Gewicht: Nur 110 g inklusive Batterie.
- Abmessungen: 110 x 58 x 24 mm (LxBxH).
Mit seinem kleinen Format und dem geringen Gewicht ist das FREERIDE kaum größer als ein Handy und damit ideal für Freerider, die nach einer leichten und unkomplizierten Lösung suchen.
Bedienung und Funktionen
Das Pieps FREERIDE punktet mit einer einfachen und übersichtlichen Bedienung, die sich auch für Anfänger schnell erschließt:
- Sendemodus: Beim Einschalten startet das Gerät automatisch im Sendemodus. Auf dem Display wird die verbleibende Batteriekapazität, der Modus „Send“ und ein blinkender Pfeil angezeigt.
- Suchmodus: Durch dreimaliges Drücken der gelben Send/Search-Taste wechselt das Gerät in den Suchmodus. Im Display erscheinen die Entfernungsangabe sowie ein Verschütteten-Symbol, das die Anzahl der im Empfangsbereich befindlichen Verschütteten anzeigt.
- Elliptischer Empfangsbereich: Der Empfangsbereich des Geräts ist elliptisch und reicht bis zu 40 Meter. Eine dynamische Feldlinienanzeige unterstützt den Suchenden, akustische Signale helfen bei der Orientierung.
Trotz der einfachen Bedienung ist es wichtig, das Gerät regelmäßig zu üben, da die Darstellung der Feldlinien auf dem Display für Ungeübte verwirrend sein kann.
Praxistest
Das Pieps FREERIDE wurde in einer kontrollierten Lawinensituation getestet, um seine Leistungsfähigkeit zu bewerten.
Positive Eindrücke:
- Handlichkeit: Das kleine, leichte Design macht es angenehm zu tragen und nahezu unbemerkbar, sei es in einer Jackentasche oder am Körper unter der Kleidung.
- Intuitive Grundfunktionen: Die Anzeige des Sendemodus ist übersichtlich und klar. Der Wechsel in den Suchmodus ist einfach, und die grundlegenden Informationen werden deutlich dargestellt.
- Akustische Unterstützung: Die Töne erleichtern die Annäherung an das Verschütteten-Signal und sind ein hilfreiches Feature.
Herausforderungen:
Die Einschränkungen des Pieps FREERIDE zeigen sich insbesondere in der Suche:
- Eingeschränkte Präzision: Als 1-Antennen-Gerät bietet das FREERIDE eine Suchleistung, die eher mit älteren, analogen Geräten vergleichbar ist. Die Orientierung entlang der Feldlinien erfordert ein hohes Maß an Übung und Erfahrung.
- Erschwerte Mehrfachverschüttetensuche: Für den Fall, dass mehrere Personen verschüttet sind, stößt das FREERIDE an seine Grenzen. Die Anzeige der Verschüttetenanzahl ist hilfreich, doch ohne die Präzision und Vielseitigkeit eines 2- oder 3-Antennen-Geräts kann die Suche zeitaufwändig und fehleranfällig werden.
Das Gerät eignet sich daher besonders für Freerider, die in Gruppen unterwegs sind, in denen mehrere Mitglieder über hochwertigere LVS-Geräte verfügen und damit im Ernstfall eine effizientere Suchfunktion übernehmen können.
Einsatzbereiche
Das Pieps FREERIDE ist ideal für Skifahrer und Freerider, die in abgesicherten Skigebieten auf Variantenpisten unterwegs sind. In diesen Szenarien sorgt die schnelle Verfügbarkeit des Geräts für Sicherheit – insbesondere, wenn andere in der Gruppe ebenfalls mit LVS-Geräten ausgestattet sind.
Für Tourengeher oder Schneeschuhwanderer, die sich abseits gesicherter Gebiete bewegen und möglicherweise auf sich allein gestellt sind, ist das FREERIDE jedoch keine optimale Wahl. Hier sind LVS-Geräte mit mehreren Antennen notwendig, um eine schnelle und präzise Ortung zu gewährleisten.
Fazit
Das Pieps FREERIDE ist ein leichtes, preiswertes und funktionales LVS-Gerät, das für bestimmte Zielgruppen eine sinnvolle Wahl darstellt. Es ist besonders für Freerider und Gelegenheitsnutzer konzipiert, die hauptsächlich in gesicherten Skigebieten unterwegs sind und eine einfache Möglichkeit suchen, im Notfall geortet zu werden.
Stärken:
- Kompaktes, leichtes Design – ideal für Freerider, die auf Gewicht achten.
- Einfache Grundfunktionen mit klarer Darstellung im Sendemodus.
- Günstiger Preis im Vergleich zu Geräten mit mehreren Antennen.
Schwächen:
- Eingeschränkte Präzision und Effektivität bei der Suche aufgrund der 1-Antennen-Technologie.
- Hoher Übungsaufwand erforderlich, um im Ernstfall effizient suchen zu können.
- Nicht für den Einsatz in abgelegenen Gebieten oder bei Mehrfachverschüttungen geeignet.
Wer sich für das FREERIDE entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass es sich primär für Situationen eignet, in denen schnelle externe Hilfe gewährleistet ist. Für alle, die abseits der Zivilisation unterwegs sind oder die Verantwortung für die Suche nach Verschütteten übernehmen müssen, empfiehlt sich der Griff zu einem 2- oder 3-Antennen-LVS-Gerät.
Das Pieps FREERIDE ist eine gute Basislösung, die in ihrem spezifischen Einsatzbereich zuverlässige Dienste leistet. Es bietet eine sinnvolle Ergänzung für Freerider, die ihre Sicherheit erhöhen wollen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen.