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Thomas Kockler / Outdoor-X

Technische Daten

Das FREERIDE von Pieps ist ein kleines, preiswertes und voll digitales 1-Antennen-LVS-Gerät mit einer einfachen und übersichtlichen Bedienung. Es hat laut Hersteller eine internationale Norm-Sendefrequenz von 457 kHz, und wird mit einer 1,5 V Alkaline (AA), LR6 Batterie betrieben. Es hat eine Batterie-Laufzeit im Sendebetrieb von mindestens 200 Stunden. Das FREERIDE hat eine maximale Reichweite von 40 Metern und eine empfohlene Suchstreifenbreite von 30 Metern. Sein Temperaturbereich liegt zwischen -20°C und +45°C und wiegt ca. 110 g inklusive Batterie. Die Abmessungen des handlichen LVS-Gerätes sind 110 x 58 x 24 mm (LxBxH).

Praxistest

Das FREERIDE von Pieps ist ein voll digitales LVS-Gerät mit einem 1-Antennen-System. Es ist das zurzeit kleinste und preiswerteste LVS-Gerät auf dem Markt. Es ist so groß wie ein Handy und ist sehr leicht zu bedienen. Beim Anschalten startet das FREERIDE sofort im Sendemodus. Auf dem Display wird die Batteriekapazität in Prozent, der Modus „Send“ sowie ein blinkender Pfeil angezeigt.

In den Empfangs- bzw. Suchmodus wechselt man einfach durch 3-maliges Drücken der gelben Send/Search-Taste. Nun wechselt die Displayanzeige auf den Modus „Search“. Es erscheint die Entfernungsangabe zu dem nächsten Verschütteten und ein Verschütteten-Symbol an dem man erkennen kann, wie viele Verschüttete sich im Empfangsbereich befinden.

Das LVS-Gerät hat einen elliptischen Empfangsbereich bis maximal 40 Meter. Eine dynamische Feldlinienanzeige und die akustischen Signale  unterstützen die Verschüttetensuche.

Auch wenn das FREERIDE ein voll digitales LVS-Gerät ist, sind seine Sucheigenschaften auf Grund der Verwendung einer einzigen Antenne eher vergleichbar mit einem alten analogen Gerät. Bei der Suche orientiert sich der Retter an den elliptischen Feldlinien, deren Stärke zwar auf dem Display angezeigt wird, aber für den Laien recht ungenau bzw. verwirrend erscheinen kann.

Die Suche mit dem FREERIDE erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und ständiger Übung. Wer das Gerät nicht 100%ig beherrscht, die Suche ständig übt und mit der Darstellung auf dem Display vertraut ist, verliert im Ernstfall wertvolle Zeit.

Das Pieps FREERIDE ist, wie der Name schon sagt, ausgelegt für Skifahrer und Freerider, die sich auf Varianten und Freeridepisten in abgesicherten Skigebieten befinden – also in Gegenden, in denen sie nicht alleine unterwegs sind und schnelle Hilfe geboten werden kann. Für die klassische Ski- oder Schneeschuhtour fernab der Zivilisation ist das Pieps FREERIDE nicht entwickelt worden, und sollte hier auch nicht eingesetzt werden. Für derartige Touren sollte man unbedingt etwas tiefer in die Tasche greifen, und sich für ein 2- oder 3-Antennen LVS-Gerät entscheiden.

Fazit

Wer sich für das Pieps FREERIDE entscheidet, sollte sich genau überlegen, was er damit machen will.

Es gibt zwei Sichtweisen, wie man sich für oder gegen das FREERIDE entscheiden kann. Die Sicht des Verschütteten oder die Sicht des Retters.

Wird man selbst von einer Lawine verschüttet, ist es sicher besser man hat ein FREERIDE dabei, als gar kein LVS-Gerät. Denn die Chance gefunden zu werden ist auch mit diesem preisgünstigen Gerät etwa dieselbe, wie mit einem hochwertigen 3-Antennen-LVS-Gerät. Ist man also nur wenige Male im Jahr beim Freeriden in einem abgesicherten Skigebiet unterwegs, und will die Chance erhöhen, bei einem Lawinenunglück schnell gefunden zu werden, dann ist das FREERIDE völlig ausreichend.

Geht man aber davon aus, dass man Hilfe nicht so schnell erwarten kann, da man sich auf einer Ski- oder Schneeschuhtour fernab der Zivilisation befindet, und macht man sich bewusst, dass man selber möglicherweise seine(n) Bergkammeraden aus einer Lawine befreien muss, dann ist das FREERIDE wohl kaum die richtige Wahl. Dann braucht man ein LVS-Gerät, bei dem die Suchfunktion eines oder mehrerer Verschütteten möglichst einfach und schnell zu handhaben ist. Und das geht nur mit mehr Antennen als nur mit einer.